Termin
online buchen
Doctolib

Unerfüllter Kinderwunsch / Infertilität:

Grundlagen:

In Deutschland bleibt jede sechste bis siebte Partnerschaft ungewollt kinderlos. Heutzutage ist es nicht ungewöhnlich, dass Paare manchmal 20 Jahre verhüten, bevor sie an die Realisierung ihres Kinderwunsches denken. Auch insbesondere durch den „Faktor Alter“ leidet heute etwa jedes 6. Paar-, zumindest vorübergehend, unter dem Problem der ungewollten Kinderlosigkeit.

Der unerfüllte Kinderwunsch ist oft ein seelisch und körperlich belastendes Thema für beide Partner. Da den meisten Paaren nach rechtzeitiger Beratung geholfen werden kann, sollten sie nicht resignieren. Oft sind kleine Schritte und einfache Behandlungen genügend. Wichtig für den Erfolg sind eine individuelle und persönliche Betreuung unter Berücksichtigung sowohl der körperlichen als auch der psychischen Probleme.

Diese Merkmale bietet Ihnen die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Als ein echtes, ganzheitliches Verfahren wird in der TCM die Bedeutung von psychischen Einflüssen auf die Entstehung von körperlichen Funktionsstörungen berücksichtigt. Moderne Infertilitätsbehandlung integriert heutzutage das klassische Wissen der traditionellen Chinesischen Medizin mit der westlichen Forschung. In unserer Kinderwunschsprechstunde bieten wir Ihnen einen östlichen, integrativen Ansatz, im Einklang mit der westlich medizinischen Behandlung. Hierbei bedeutet westliche Medizin aber nicht nur „Schulmedizin“. Die Neuraltherapie nach Huneke ist ein modernes, westliches, naturheilkundliches Behandlungsverfahren, welches die Reaktionsfähigkeit des Gesamtorganismus durch Beseitigung von unerwünschte Störeinflüssen steigert.
Eine synchrone Therapieplanung mit westlicher und östlicher Medizin ermöglicht synergistische Effekte zu erzielen, unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren und sich gegenseitig aufhebende Effekte zu vermeiden.

Definitionen:

Unfruchtbarkeit wird durch zwei medizinische Begriffe unterteilt. Infertilität steht im engeren Sinn für das Unvermögen eine Schwangerschaft auszutragen. Im weiteren Sinn wird der Begriff gleichbedeutend mit der Sterilität verwendet, die so viel bedeutet wie die Unfähigkeit, schwanger zu werden.

Von Unfruchtbarkeit spricht man spätestens dann, wenn es nach einem Jahr, trotz regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs, nicht zu einer Schwangerschaft gekommen ist.

Der weibliche Zyklus aus westlicher Sicht:

Voraussetzung für die Fortpflanzung ist der periodisch auftretende weibliche Zyklus. Im Verlauf der Zeit jedes Zyklus kommt es zur Reifung einer befruchtungsfähigen Eizelle und der nötigen Veränderung der Gebärmutterschleimhaut zu deren Einnistung. Der Ablauf des Zyklus wird von Hormonen gesteuert. Die Hormone wiederum werden durch die Steuerung gewisser Hirnareale freigesetzt. Der Hypothalamus, eine Drüse, die sich an der Unterseite des Gehirns befindet, bildet ein Hormon mit dem Namen Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH). Dieses Hormon stimuliert eine weitere Drüse, die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die sich direkt unter dem Hypothalamus befindet. Die Hypophyse wiederum setzt zwei wichtige Fortpflanzungshormone in die Blutbahn frei, das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH). Beide Hormone steuern im Verlauf des Menstruationszyklus, der normalerweise 28 Tage dauert die Eierstöcke.

Der Befruchtungsvorgang aus westlicher Sicht:

FSH stimuliert das Wachstum der Follikel in den Eierstöcken. Die Follikel beinhalten jeweils eine Eizelle und bilden das Östrogen. In der Mitte des Menstruationszyklus (ca. 14-16.Tag) kommt es zu einer plötzlichen Ausschüttung von LH, was ein Springen des dominanten Follikels und die Freigabe der Eizelle in diesem Follikel bewirkt. Die befruchtungsfähige Eizelle wandert in den Eileiter. Damit ist die Eizelle bereit zur Befruchtung mit einem Spermium. Aus den übrigen Follikelzellen entsteht der sogenannte Gelbkörper, der das Progesteron (Gelbkörperhormon) bildet. Progesteron hat die Aufgabe die Gebärmutterschleimhaut zur Reifung zu bringen, so dass eine Einnistung der befruchteten Eizelle statt finden kann.

Die eigentliche Befruchtung findet auf dem Weg der Eizelle zur Gebärmutter im Eileiter (Tube)statt. Einem Spermium gelingt die Durchdringung der Eizelle und mit der Verschmelzung von mütterlichen und väterlichen Erbanlagen entsteht ein Embryo.

Auf dem weitern weg zur Gebärmutter teilt sich die Eizelle immer wieder, schlüpft kurz vor der Einnistung noch aus der Eihülle und nistet sich schließlich ab ca. dem 6 Tagen nach der Befruchtung in die Gebärmutterschleimhaut ein.

Kommt es nicht zur Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium oder nistet sich die befruchtete Eizelle nicht ein, wird die Gebärmutterschleimhaut ausgestoßen. Es kommt zur Monatsblutung (Mens) und der Zyklus beginnt von neuen.

Der weibliche Zyklus aus der Sicht der TCM:

Aus dem Blickwinkel der TCM gehören Frauen grundsätzlich zur qualitativen Normkonvention des Yin. Das Blut wird nicht nur als Quelle der Regelblutung, sondern auch als der Ursprung für Fruchtbarkeit, Empfängnis, Schwangerschaft, Geburt und die Grundlage der Brustmilch, betrachtet. Viele Klassische Zitate spiegeln diese Sichtweise wie z.B. aus dem Buch: „ Grundlegende Medizin“ aus dem Jahr 1575 wieder: „Frauen nehmen das Blut als ihre Grundlage, sie sind von Yin Konstitution, aber auch von Yang Funktion“.

Wir können innerhalb des Menstruationszyklus vier unterschiedliche Phasen erkennen:

  1. Menstruationsphase (1.-5. Tag): In der TCM besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Fließen des Qi und der Bewegung des Blutes. In dieser Phase wir das Blut stark bewegt, was durch den Einfluss des freien Flusses des sog. Leber -Qi erfolgt. Fließt das Qi und Blut frei kommt es zu einem schmerzlosen sanften Abstoßen des alten Blutes. Aus westlicher Sicht fallen in dieser Phase die Östrogen und Progesteronspiegel stark ab und die Gebärmutterschleimhaut wird abgebaut.
  2. Postmentruelle Phase/ Follikelphase (etwa 6.-11. Tag): Nachdem in der ersten Phase Blut und Yin reduziert worden sind, müssen in dieser Phase Yin und Blut genährt werden, um die Eizelle heranreifen zu lassen und ein gut genährtes Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) aufzubauen. Aus westlicher Sicht wächst der Follikel unter Einfluss des follikelstimulierenden Hormons (FSH), der Östrogenspiegel steigt und das Endometrium baut sich auf.
  3. Ovulationsphase (etwa 11.-17. Tag): Die Akupunkturleitbahnen Chong mai und Ren mai füllen sich in dieser Phase allmählich, es kommt zum Eisprung. Dieser dynamische Prozess entspricht dem Umschlagen von der Yin- zur Yang–Phase des Zyklus. Aus westlicher Sicht springt der Follikel unter Einfluss des Luteinisierenden Hormons (LH) und die Eizelle wird ausgestoßen.
  4. Lutealphase (etwa 18.-28. Tag): Das Yang Qi steigt an, das Leber Qi wird mobilisiert, um dann während der Menstruationsblutung das Blut bewegen zu können. Bei Vorliegen eines Yang Mangels wird das yang durch wärmende Arzneimittel gestützt bei Qi Stagnation das Leber Qi bewegt. Aus westlicher Sicht wächst der Gelbkörper und sezerniert das Progesteron.

Eine wichtige Rolle für die Fruchtbarkeit spielt aus der Sicht der TCM der sogenannte Nieren- Funktionskreis. Die Niere ist die Wurzel der vorgeburtlichen Essenz und des Ursprungs–Qi. Vor allen die Nieren-Essenz ist die Grundlage für die Bildung des Tian Gui (materieller Aspekt des Menstruations- Blutes). Die Nieren Essenz beeinflußt tiefgreifend die körperlichen Funktionen der weiblichen Fortpflanzungsorgane, vor allem während der Pubertät, Fruchtbarkeit, Empfängnis, Schwangerschaft und Menopause.

Reifung der Spermien aus westlicher Sicht :

Ebenso wie bei der Frau werden auch beim Mann die Fortpflanzungsabläufe durch Hormone ( FSH, LH) geregelt. FSH ist maßgeblich an der Entstehung der Samenzellen (Spermien) in den Samenkanälen des Hoden sich entwickeln beteiligt. Im Nebenhoden findet dann die endgültige Heranreifung statt.

Beim Samenerguss werden drei– vierhundert Millionen Samenzellen freigesetzt, von denen jedoch nur einige Hundert die Eizelle erreichen.

Die männliche Spermiogenese aus Sicht der TCM:

Aus dem Blickwinkel der TCM gehören Männer grundsätzlich zur qualitativen Normkonvention des Yang. Der Samen des Mannes wird als Bestandteil des Jing (Essenz) betrachtet. Das Jing wird als ein kostbares Gut aufgefasst, das sorgsam einzusetzen ist. Es hängt im starken Maße vom vorgeburtlichen Potential (Xian Tian Zhi Jing) und dem nachgeburtlichen Potential (Hou Tian Zhi Jing) ab. Harte Arbeit, Krankheit aber auch häufige Samenergrüsse ( Shi Jing= „die Lebensessenz verlieren“) reduzieren die Essenz. Das Sperma besteht aus einen Yin Anteil, der für die Qualität verantwortlich ist und aus einem Yang Anteil, der für die Beweglichkeit der Spermien entscheidend ist.

Unfruchtbarkeit beim Mann:

Mangelnde Produktion von normalen und gut beweglichen Spermien ist die Hauptursache für männliche Unfruchtbarkeit. Von einer normalen Spermienanzahl (nach WHO) wird bei > 40/Millionen/ ml Spermatozoen ausgegangen. Eine Spermienzahl unter 20 Millionen Spermien/ ml weisen auf eine verminderte Zeugungsfähigkeit hin. Auch einen mangelnde Beweglichkeit und Veränderungen der Spermienform, die dazu führt das die Spermien nicht in der Lage sind die äußere Schicht der Eizelle zu durchdringen, können Ursachen für eine männliche Unfruchtbarkeit sein.

Diagnostik: Spermiogramm

Spezifische Ursachen der männlichen Unfruchtbarkeit:

Hodenhochstand, Krampfadern im Hoden, Mumpsinfektion in der Kindheit, Hormonstörungen, Diabetes mellitus, Erbanlageschädigungen, Stress , Infektionen. Die TCM betont den Zusammenhang zum falschen Lebensstil und ungesunden Ernährung.

Unfruchtbarkeit bei der Frau:

Die Gründe für eine weibliche Unfruchtbarkeit können vielfältiger Natur sein.

Spezifische Ursachen der weiblichen Unfruchtbarkeit:

Störungen der Eizellreifung:
Eine gestörte Eizellreifung entsteht oft durch eine hormonelle Fehlfunktion der Eierstöcke. Bis heute ist nicht wirklich geklärt wodurch weite Teile der Eizellreifung gesteuert werden. Erst das letzte Drittel der Eizellreifung unterliegt dem Einfluss des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) und Luteinisierenden Hormons ( LH).

Eileiterbedingte Unfruchtbarkeit :

Bei Verlegung der Eileiter kann die befruchtete Eizelle nicht in die Gebärmutter transportiert werden. Gründe für eine Verklebung der Eileiter kann eine abgelaufenen Entzündung, Eileiterschwangerschaft, Operationen oder eine spontane Wucherung von Gebärmutterschleimhaut (Endometriose) im Eileiter sein.

Endometriose :

Bei der Endometriose kommt es zu einem ortsfremden Wachstum von funktionstüchtiger Gebärmutterschleimhaut. Dieses kann sich an den Eierstöcken, Eileitern, Darm oder Blase festsetzen. Endometriose erschwert das entstehen einer Schwangerschaft.

Polyzystische Ovarien (PCO-Syndrom):
Fehlbildungen von Eierstöcken , Eileitern oder Gebärmutter:

Auch morphologische Veränderung der Gebärmutter ( Uterus) und des Gebärmutterhalses ( cervix) : z.B. durch gutartige knotige Muskelgeschwülste ( Myome), oder Vernarbungen nach Operationen können zu Unfruchtbarkeit führen.

Störungen im Immunsystem

Die TCM betont den Zusammenhang zum falschen Lebensstil mit Stress und ungesunder Ernährung. (wie z.B. übermäßigem Verzehr von kalten, rohen Essen, wie auch starker Alkohol-, Kaffee-, oder Nikotinabusus)

Unfruchtbarkeit unklarer Ursache:

Bei ca. 5-10 % aller Paare sind keine organischen Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch zu ermitteln. Auch hier bietet die traditionelle chinesische Medizin (TCM) durch ihren Blickwinkel auf funktionelle Störungen des weiblichen Zyklus zusätzliche Therapiemöglichkeiten.

Therapie des unerfüllten Kinderwunsches:

Westlicher schulmedizinischer Ansatz:
a) Hormontherapie: Bei einer Störung im Hormonhaushalt bei Frauen als auch Männern wird durch eine Hormontherapie der Mangel ersetzt.

b) Bei Funktionsstörung der Eierstöcke trotz normaler Hormonwerte, kann durch Clomifentabletten oder Injektionen von FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) der natürliche Zyklus simuliert werden. Eine Auslösung des Eisprungs ist durch die Gabe des Schwangerschaftshormons hCG (humanes Choriongonadotropin) möglich. Ziel der Hormontherapie ist also die Heranreifung der Eizellen und die Förderung des Eisprunges eines dominanten Follikels zu erreichen.

c) Durch Untersuchung von Blutwerten und ggf. Sonographie kann der optimale Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr ermittelt werden.

Die assistierte Befruchtung (Künstliche Befruchtung):

a) Intrauterine Insemination (IUI):
Liegen nicht genügend und schlecht bewegliche Samenzellen beim Mann vor findet dieses Verfahren Anwendung. Dabei wird die Eizellreife durch die Gabe von Hormonen (FSH) gefördert und der Eisprung durch Gabe von hCG ausgelöst. Der männliche Samen wird durch Masturbation gewonnen und im Labor qualitativ aufbereitet. Durch einen dünnen Katheter wird der Samen dann in die Gebärmutterhöhle, möglichst nahe an die Eizelle eingebracht.

b) In vitro-Fertilisation (IVF):
Bei dieser Methode findet die Befruchtung außerhalb des Körpers im Reagenzglas statt. Auch hier wird zunächst eine Stimulation der Eizellreifung mittels FSH und anderer Hormone um möglichst mehrere Eizellen zur Reifung zu bringen. Diese werden dann unter Narkose mit einer feinen Kanüle aus den Eibläschen (Follikeln) des Eierstocks entnommen. Dann bringt man die Eizellen und die aufbereiteten Samenzellen im Reagenzglas zusammen. Nach Verschmelzung des Erbgutes werden nach zwei bis drei Tagen maximal drei Embryonen (Embryonentransfer) in die Gebärmutter übertragen.

Zur optimalen hormonellen Vorbereitung der IVF finden unterschiedliche Protokolle zur Hormonregulierung mit dem Ziel der gleichzeitigen Reifung von mehreren Eizellen Anwendung.

Möglichkeiten und Grenzen:

Viele Faktoren entscheiden über den Erfolg einer Unfruchtbarkeitsbehandlung. So spielt vor allen Dingen das Alter der Frau eine wichtige Rolle. Eine Erfolgsgarantie vorher zu geben ist auf jeden Fall nicht möglich. Bei den heute in der westlichen Schulmedizin angewendeten Behandlungsverfahren ( IUI, IVF ect.) liegt die Schwangerschaftsrate pro Zyklus nicht höher als die Raten durch natürliche Zeugungsfähigkeit. Anderseits muss man sagen, dass man bezogen auf die Anzahl aller betroffenen Paare in der Regel nach Ausschöpfung aller schulmedizinischen Möglichkeiten 60 % der betroffenen Paare helfen kann. Diese Erfolgsraten lassen sich durch einen TCM Behandlung deutlich erhöhen.

Risiken der Kinderwunschbehandlung:

a) Überstimulation: Durch zu starke Gabe von stimulierenden Hormonen der Eizellreifung kann es zur vermehrten Eibläschen -Bildung mit nachfolgender vermehrter Hormonbildung kommen. Klinische Folge kann eine Flüssigkeitsansammlung mit Schmerzen im Bauchraum sein, die lebensbedrohliche Formen annehmen kann. Schwere Überstimulationen kommen zu 1-2 % aller Stimulationen vor.

Östlicher integrativer Ansatz der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM):

a) Hormonwirkungen werden nach den Normenkonventionen der TCM nach ihrem Yin und Yang Charakter qualitativ beurteilt. Die Stützung des Hormonhaushaltes, erfolgt zyklusphasenabhängig durch pflanzliche chinesische Arzneimittel, die häufig in Form von Dekokten (Teemischungen) eingenommen werden. Um die richtige therapeutisch Strategie zu ermitteln, findet neben einem ausführlichen Analysegespräch, eine Puls-und Zungendiagnostik, sowie in Eigenregie eine Basaltemperaturkurvenmessung statt.

b) Durch die Chinesische Arzneimitteltherapie kann die Follikelreifung gefördert werden und der Zyklus phasenabhängig gestützt werden.

c) Wichtig ist es aus dem Blickwinkel der TCM aber steht’s den Menschen ganzheitlich zu erfassen und grundlegende Ursachen zu erkennen, die zur Infertilität führen. So kann es für den Kinderwunsch entscheidend sein, Organkreisläufe wie z.B. dem Verdauungstrakt, Leber- und Nierenfunktionskreis zu therapieren.

Anwendung der TCM in der Reproduktiven Medizin:

Eine zunehmende Anzahl von reproduktiven Zentren in Deutschland nutzen die Möglichkeiten der TCM in der Kinderwunschbehandlung (50-60 % aller Zentren).

Moderne Forschung zur TCM und Infertilität:

Widersprüchliche Literaturangaben über den Einsatz von chinesischen Medizin ( Keine Isolierung auf einen Faktor wie in der Evidence Medizin versucht wird möglich). Sensitivität und Spezifität ist in der TCM nicht so möglich wie in der westlichen Medizin.

Westlicher integativer naturheilkundlicher Ansatz

Wie in allen Bereichen der Naturheilkunde steht der ganzheitliche Charakter der Behandlung in Vordergrund. Naturheilkunde ist regulative, d.h. ausgleichende und harmonsierende Therapie. Schwerpunkt des Behandlungsanstzes ist das sog. vegetative Nervensystem. Es steuert selbstständig (autonom) alle nicht willentlich beeinflußbaren Körperfunktionen, so auch die Spermiogenese und den weiblichen Zyklus wie natürlich auch alle hormonellen Regelkreise. Es liegt in der Natur der täglich notwendigen Anpassungsvorgänge dieses Systems, dass das vegetative Nervensystem sehr empfindlich auf jedwede Störung von innen und außen reagiert. Da das vegetative Nervensystem ein großes ganzes Reaktionssystem unseres Körpers mit Verknüpfung aller Organsysteme untereinander darstellt, ist es nur verständlich, dass auch Einflüsse fernab der Fortpflanzungsorgane Störwirkung auf diese selbst haben können.

Neuraltherapie nach Huneke

Aus neuraltherapeutischer Sicht kann der Grund für Infertilität sowohl bei Mann als auch der Frau im gestörten Körpersegment (hier Unterleib im weitesten Sinne), als auch in Störungen fernab der betroffenen Organe (sog. Störfelder liegen.

Ursachen für beides können z.B. abgelaufene Entzündungen (Blasenentzündungen, Prostatitis, Nasennebenhöhlenentzündungen, Mandelentzündungen oder auch beherdete Zähne) sein. Aber auch Narben oder Traumata sowie innere Erkrankungen sind mögliche Störfelder. Dabei ist es unerheblich wann diese stattgefunden haben. Teilweise liegen diese ohne direkten Zusammenhang viele Jahre zurück. Hierbei ist es Aufgabe der Neuraltherapeuten diese duch akribische Erhebung der Krankengeschichte aufzudecken.

Bei der Neuraltherapie nach Huneke wird mittels Spritze das Neuraltherapeutikum (Procain) mit sehr feinen Kanülen an die als gestört vermuteten Schaltstellen des vegetativen Nervensystems gespritzt. Hierbei werden, wie oben bereits erklärt, sowohl im gestörten Körpersegment als auch an den vermuteten Störfeldern sehr gezielte Injektionen gesetzt.

Die Wirkungsweise der Neuraltherapie nach Huneke ist vielfältig. Vereinfacht kann gesagt werden, dass die Neuraltherapie nach Huneke die Mikrodurchblutung des gestörten Bezirks stark verbessert. Auch die Betäubungswirkung des Procain auf die sehr feinen Nervenzellen spielt eine Rolle.Blockierte Regelkreise könnnen wieder normal funktionieren. Die Regenerationsfähigkeit der Gesamtorganismus steigt, so dass nach der Behandlung gestörte körpereigene Vorgänge wieder harmonisch ablaufen können.

Gemeinsame Behandlung von Neuraltherapie & TCM

Die neuraltherapie nach Huneke eignet sich in hervorragender Weise zur kombinierten Behandlung mit der TCM.

Sie bereitet durch die Beseitigung von Störfeldern und dadurch Verbesserung der Reaktionsfähigkeit des Körpers das Feld für die Regulation der gestörten hormonellen Regelkreise mittels Traditioneller chinesischer Medizin vor. Weiterhin kommt sie zum Einsatz, wenn Blockadesituationen entstehen, die ganz offensichtlich durch Störfelder bedingt sind.